Sonntag, 29. März 2009

Tokyo Tower und Mita-Campus

Es geschah am 10.2.08:
Nachdem ich nachts irgendwann auch mal ins Bett gegangen bin, hab ich mich gegen 10 wieder aus dem Bett gepellt, nur um dann wieder ein zunicken, wenn ich mich kurz drauf setze.Franzis Anruf hat mich dann aber geweckt und halb 12 begann unser Ausflug. Zuerst sind wir zum Hiyoshi Bahnhof gegangen, danach haben wir irgendwie den Zug gefunden, in den wir musten und sind dann bis Shibuya gefahren. Dort trafen wir dann Toshi, Nancys Tandempartner und Miyuki und Yuu (ich hoffe, das ist so richtig), Freunde von Toshi. Zusammen brachen wir schließlich auf und fuhren nach Minato-ku. Yuu hat gesagt, dass der Tower um die 330 Meter hoch ist. Somit ragt er nicht sonderlich aus der Skyline Tokyos heraus, aber ich finde irgendwie, man sollte dort mal drauf gewesen sein. Davor liegt der Zojoji Tempel, welcher ein wichtiger buddhistischer Tempel ist. Er wurde im Jahre 1605 errichtet und war der Schrei der Tokugawa Familie.

Wir waren auch mal kurz drin. Es fand gerade eine Zeremonie statt und es roch nach Raucherstäbchen. Toshi meinte, es wäre wohl eine Beerdigungszeremonie gewesen.

Danach liefen wir noch kurz über das Gelände. Dort waren zig Statuen mit roten Kappen...


Diese nennt man Jizô. Als Retter der Seelen nehmen sich diese Jizō jenen an, die kein ordentliches Begräbnis erhalten haben. Zum Beispiel ungeborene Kinder, die abgetrieben wurden. Oder solche, die zu früh gestorben sind. Diese Kinder nennt man mizuko, also Wasserkinder. Schon allein am Sojoji Tempel gab es eine ganze Armee von denen, die alle mit roten Strickäppchen geschmückt waren und bunte Papierblumen bei sich stehen hatten.

Ich vermute, das hilft den Familien, über den Schmerz hinweg zu kommen, den sie verspüren, wenn ein Kind stirbt. Und vielleicht auch wenn sie es abtreiben lassen, schließlich entschiedet man sich dabei ja dazu, einen ungeborenen Menschen zu töten.

Schließlich erreichten wir den Tower, der ja gleich daneben war und sahen erst einmal eine riesige Schlange und ein Menschenaufgebot, das man selten an einem Sonntag irgendwo gesehen hat (höchstens zu Messen der Conventions). Wir standen eine Weile an bezahlten 820 Yen für das Ticket und standen in der nächsten Schlange für den Fahrstuhl. Nachdem wir eine Weile die Aussicht genossen hatten, stiegen wir die ganzen Treppen wieder runter und liefen schließlich zum Mita-Campus, den wir mal kurz besichtigt hatten. (Wir sind auf der Suche nach etwas Essbarem über den ganzen Campus gelaufen.

Danach verließen wir das Gelände und fanden ein Nudelrestaurant, in dem wir dann Spagetti gegessen hatten. Dort gab es die verschiedensten Variationen, von Spagetti mit scharfer Soße, Dorschrogen, Eiern, Muscheln und Huhn, bis zu Meeresfrüchten oder Algen. Fertig mit dem Essen, fuhren wir nach Shinjuku und suchten in einem riesigen Elektrogeschäft nach einem Adapter für meine Laptop. Der Laden ging über 8 geschlagene Stockwerke und war richtig voll gestellt. Dort gab es wirklich alles!

Danach verabschiedeten wir uns von Toshi. Yuu hatte schon vor dem Essen die Gruppe verlassen, sodass wir schließlich mit Miyuki zurück fuhren. Sie musste noch einige Stationen weiter als wir.

Wir waren dann noch kurz etwas Kochgeschirr kaufen (eine Art Topf für sage und schreibe 105 Yen!), damit man sich auch im Zimmer mal etwas machen kann. Später in einem anderen 100 Yen Shop trafen wir auf eine Horde Keiô-Studenten in Uniformen, die ich fotografieren wollte. Zuerst waren es nur drei, aber irgendwie schien es ihnen gefallen zu haben. Von einem haben Nancy und ich Visitenkarten bekommen und dann waren es auf einmal fünf, die alle nochmal fotografiert werden wollten. Bloß leider hab ich vergessen zu fragen, warum die sogar Sonntags in ihnen Uniformen herumlaufen...

Die Anreise und etliche schwere Kämpfe...

Es geschah am 08.02.08...

Es war Freitag Nacht, da ging die Reise los: Um ca. 1 Uhr nachts kamen Nancy, Franzi und Nancys Vater angefahren, der uns drei zum Flughafen Berlin Tegel bringen wollte. Dies tat er auch, Franzi und ich saßen hinten in einem Haufen Laptoptaschen, Rucksäcken und mit den riesigen Reisekoffern im Nacken. Die Fahrt war wenig spektakulär, wir kamen ca. 3 Uhr am Flughafen an, der dummerweise erst um 4 Uhr aufmachen wollte...

Als er dann doch schon eine halbe Stunde früher geöffnet hatte, suchten wir erst einmal unsere Check In-Schalter, was sich als recht schwieriges Unterfangen herausgestellt hat, da man erst einmal eine Runde um den ganzen Flughafen drehen musste...

Doch endlich war es geschafft und wir saßen einige Stunden wartend auf unseren Koffern. Nancys Vater musste ganze 8 Euro für die 1 ½ Stunden, die er da geparkt hatte, blechen.

Um 6 rum konnten wir endlich einchecken und um 7 durften wir zur Kontrolle...wo mir leider mein Duschgel, das Shampoo, sowie mein Deo abgenommen wurden, da man ja Flüssigkeiten nur in Tüten und nicht mehr als in 100 ml Behältnissen mit sich führen darf... (im Handgepäck)... Ansonsten hätte es 100 Euro gekosten, den Rucksack noch als normales Gepäck mitführen zu lassen. Um 7.35 Uhr war es dann endlich soweit und wir konnten, nachdem wir zig Male unsere Pässe zeige mussten, endlich in den kleinen Flieger steigen.

Die nächsten zwei Stunden verliefen recht ruhig und es war ziemlich öde. Die anderen beiden haben die meiste Zeit geschlafen, später gab es ein seltsames Brötchen mit nicht so gut schmeckendem Käse zu essen. Aber reden wir nicht mehr davon...

Nachdem wir schließlich um eine Stunden Zeit verschoben, nämlich um 9.00 Uhr in London Heathrow angekommen waren, gammelten wir dort noch bis 11.30 herum. Franzi und ich hatten auch etwas in einem kleinen Laden dort gekauft, und haben nun die gewechselten Pfund im Portemonnaie... Wozu auch immer das gut sein soll. Man hat nämlich mit Euro zahlen können, aber Pfund zurück bekommen. Nachdem wir dann einer Horde Japaner gefolgt waren, kamen wir auch in die Vorhalle, die uns in einen große Boing 747 führte.

Der Flug war sehr ruhig, man hat den Start kaum mitbekommen, die Landung war auch völlig okay und es gab keinerlei Turbulenzen. Via Touchbildschirm konnte man sich aus einem Programm von verschiedenen Filmen oder Serien welche aussuchen und sich damit die Zeit vertreiben, ansonsten hatte man auch die Option zu schlafen, so zu tun, as ob man schläft,

Musik zu hören oder sonstiges zu tun. Allerdings fiel lesen irgendwann flach, da um 16 Uhr irgendwie die Nachtruhe begann und das gesamte Flugzeug abgedunkelt wurde.

Irgendwann hab ich dann auch wieder die Uhr verstellt, sodass es dann auch wirklich laut Uhrzeit Nacht war. Das Bordessen war ganz okay, bis auf das Frühstück, was man sich kurz vor der Landung noch schnell reinschaufeln konnte.

Um ca. halb 10 Uhr in Tokyo, landete unsere Maschine. Wir füllten noch einen Schriebs aus und anscheinend war ich die einzige, die bei der Ausweiskontrolle japanisch dazu aufgefordert wurde, die Fingerabdrücke scannen zu lassen etc.

Ein bisschen neben der Spur, gelangten wir schließlich auch noch zu unseren Koffern, die wir dann hinaus zogen. Dort warteten schon unsere Abholer auf uns, ohne die wir sicher jetzt noch auf dem Flughafen sitzen würden.

Dann begann eine wilde Zugfahrt, einmal sind wir ungestiegen und nach Yokohama gefahren. Die Jungs waren so lieb, unsere Koffer zu schleppen, zu rollen, zu schubsen, sich das ein oder andere mal darüber lustig zu machen (oder was auch immer), und Ayana, das einzige Mädchen im Bunde des japanischen Begrüßungskomitees, regelte dann alles im PLUME IS, unserem Studentenwohnheim. Schließlich waren wir noch in einem riesigen Kaufhaus und Nancy und Franzi haben sich dort Stecker gekauft. Ich dachte zwar, ich bräuchte das nicht, aber irgendwie passt meiner nicht. Aber mein Netzwerkkabel passt auch gar nicht so in den Stecker... irgendetwas ist damit nicht so ganz okay. Freundlicherweise hat Nancy mir jetzt, wo sie schläft ihren Laptop geliehen, damit ich wenigstens einen Weblogeintrag setzen kann.

Ich wollte auch einen Stecker kaufen und bin abends noch mal losgegangen in Richtung Einkaufspassagen, die ca. 20 Minuten vom Heim entfernt sind, aber da die letzten vergriffen waren, und der Verkäufer mir sonst was für einen Anschluss andrehen wollte, ging ich etwas durch eine Passage, fand einen Elektroladen und versuchte dort mein Glück. Aber die alte Frau darin, beschrieb mir nur den Weg zu einem anderen Elektroladen. Zum Glck hatte sie das sehr schön langsam gemacht, sodass ich den problemlos gefunden habe...


Dieser Krampf, mit dem Verkäufer zu kommunizieren kam fast nicht an das Geldautomatendilemma vom Flughafen heran (dieser Automat wollte uns partout kein Geld geben...) Dabei ging es so langsam auch mit dem japanisch sprechen...

Ich weiß nicht, warum er nicht einfach gesagt hat, dass er keine solche Stecker hat. Nein, er las erst 10 Stunden in einem Buch, nachdem ich hm erst verzweifelt auf Japanisch und später auf Englisch und noch später mit Händen, Füßen, wilder Gestikulation und japanischen Wortfetzen versucht hatte zu erklären, dass ich einen Adapter haben wollte, für die hiesigen Steckdosen, damit ich da mein deutsche, fette Lapttopsteckeranlage hineinbefördern kann.

Also die alte Dame hatte sich da nicht so schwer getan, als ich ihr das irgendwie erklärt hatte...

Najaaa...

Mit meinem Projekt hatte ich auch gleich begonnen, und einige Stellen fotografiert, an denen sich Müll stapelte und herumlag. Mülleimer hab ich auch fotografiert, genauso wie ich festgestellt habe, dass an den meisten Getränkeautomaten, die es wirklich an jeder Ecke gibt (und Muneo, mein Tandempartner, war sehr erstaunt darüber, dass es die in Deutschland nicht so oft gibt...), auch ein kleiner Mülleimer steht.

Wieder im Wohnheim bereitete ich erst mal das Zimmer soweit vor, räumte alles weg und kämpfte ein bisschen mit dem seltsamen Bettzeug. Es sieht jetzt einigermaßen nach einem Bett oder so aus. Der Kampf gegen die Klimaanlage ist nun auch gewonnen...

Dann kann ja jetzt beruhigt ein neuer Tag starten. Und der Tagesplan sieht schon einmal so aus, dass wir mit Nancys Partner Toshi zum Tokyo Tower fahren und uns den Mita-Campus ansehen wollen.

Warum war ich in Japan?

Dank des Haniel-Kurzstipendiums durfte ich zusammen mit zwei Bachelorkommilitoninnen, Franzi und Nancy nach Japan. Wir sind auch gemeinsam hin- und wieder zurückgeflogen. (^^)

Die Reise begann am 8.2.2008 und endete am13.3.08...

Und wir mussten einen Blog erstellen, da unsere Professoren wissen wollten, was wir so in Japan treiben und ob wir unsere Zeit auch vernünftig nutzen. ^^

Hallo und herzlich Willkommen ^^

Sou, da meine beiden anderen Blogs ja nicht so gut funktionierten, bzw. irgendwann nicht mehr aufrufbar waren, versuche ich es nun noch einmal. Wie ich sehe, haben meine Kommilitonen mit ihren Blogs hier ja keine Probleme. ^^
Dann werde ich wohl noch einmal meine Erlebnisse aus Japan vom letzten Jahr hier reinschreiben und dann aktuell, was hier so passiert.
Und ich würde mich freuen, wenn es einige Leute gibt, die sich diesen Blog durchlesen.
Bis bald ^^