Sonntag, 5. April 2009

Wenn man ein dummer Gaijin ist,...

... hat man es wahrlich nicht leicht. Ich habe heute versucht, zu vertuschen, dass ich ein Gaijin (Ausländer) bin, indem ich mir so eine Maske aufgesetzt habe. So etwas tragen die Japaner hier, wenn sie erkältet sind. Aber ich stellte fest, dass es einem mit so einem Ding nur schlechter gehen muss. Denn die Luft wird ziemlich warm darunter und wenn die Nase läuft wird darin alles ganz nass. Eigentlich ist das sogar ziemlich unhygienisch und eklig. Steckt man sich da nicht immer wieder selbst an?

Ich beschloss, die Maske wieder abzunehmen und ging in einen Supermarkt. Neulich hab ich eine Oma fast zu Tode erschreckt. Ihr war der Beutel runter gefallen und ich hab ihn ihr aufgehoben und gegeben. Sie bedankte sich und blickte mich an. Ich glaube, danach hatte ihr Herzschrittmacher einiges zu tun. ^^°

Als ich neulich mit Akiko unterwegs war, saßen wir an einem Tisch mit einem jungen Paar. Die beiden hatten einen kleinen Jungen und ich brauchte ihn nur angucken, schon hat er sich bei seinem Papa versteckt. Die Eltern haben sich ständig entschuldigt und das arme Kind dazu genötigt, mir „Konnichi wa“ zu sagen.

Na ja. Wie auch immer. Das alles ist schön und gut. Heute bzw. vorhin war aber die königliche Spitze des Eisbergs erreicht. Ich ging in einen „Seven Eleven“ genannten Supermarkt und stand vor dem Regal mit den komischen Brötchen und versuchte zu entziffern, was da drin ist. Schließlich muss man ja aufpassen, dass man kein seltsames erwischt. Ich hörte Musik. Und das so laut, wie es ging. Trotzdem hörte ich, wie zwei Mädchen rein kamen, die sich lautstark und lachend unterhielten und dann eine dämliche Bonbonpackung als „kawaii“ betitelten. Die kauften sie dann natürlich auch gleich.

Ich stellte mich hinter das eine Mädchen an die Kasse, da ich ein genießbares Brötchen gefunden hatte.

Das eine Mädchen guckte mich mit großen Augen an, während das andere sich erschrak und einige (viele) Schritte von mir weg ging. Ich zog eine Augenbraue hoch und tat einen Schritt auf sie zu. Ihr stand die Panik ins Gesicht geschrieben und sie tappelte quiekend rückwärts, bis sie ans Kühlregal stieß. Ich glaube, wäre ich auf sie zu gerannt und hätte: „Buh“ gerufen, wäre sie vor Schreck tot umgefallen.

Endlich wurde sie erlöst und die Kassiererin bat mich, an die freie Kasse zu gehen.

Ja. Soweit war's das erst einmal von mir. Heute ist ja nicht so viel geschehen und ich habe meinen Fotoapparat auch nicht mitgenommen. Daher gibt es auch keine Bilder zu sehen.

Morgen gehen wir mit Rio in ein Kunstmuseum. Das ist anscheinend auch hier etwas besonderes und hat nicht mehr so lange offen.

Mal sehen, wie das so wird.


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